Wer sich mit der E-Zigarette beschäftigt, landet zwangsläufig auch irgendwann bei den möglichen Problemen, welche durch sie verursacht werden sollen. Dabei begegnen einem manchmal auch Ausdrücke, die nicht so ganz klar sind. So zum Beispiel die Popcorn-Lunge, auf die wir hier näher eingehen.
Was ist eine Popcorn-Lunge?
Die medizinische Bezeichnung für diese Lungenkrankheit lautet Bronchiolitis obliterans (BO).
So lustig die Bezeichnung «Popcorn-Lunge» auch tönt, dabei handelt es sich um eine ernste Erkrankung, die durch den medienwirksamen Begriff eigentlich nur unnötig „verniedlicht“ wird. Wer erkrankt, der leidet an einer kontinuierlichen Entzündung der Bronchien ohne Aussicht auf Heilung. Die Folge sind gravierende Atemprobleme, die sich nicht mehr behandeln lassen.
Seit der Verbreitung der E-Zigarette taucht der Begriff der Popcorn-Lunge in den Medien immer wieder auf. Dabei hat der Ursprung dieser Erkrankung gar nicht mit der E-Zigarette zu tun. Vielmehr geht es um die Butteraromen, die z. B. im Mikrowellen-Popcorn verwendet werden. Diese basieren auf Diacetyl – und das ist das wirklich wichtige Thema.
Diacetyl-Studien
Eine Studie der Harvard School of Public Health sorgte für Aufsehen: Die Wissenschaft wollte nachgewiesen haben, dass viele der getesteten Liquids mit einem extrem hohen bis „lebensgefährlichen“ Anteil an Diacetyl aufwarten konnten.
Getestet wurden 51 unterschiedlichen Liquids. Dabei konzentrierte sich das Wissenschaftlerteam auf Aromen, die vorrangig Jugendliche, um die potenzielle Gefahr zu verdeutlichen.
Es wurde eine Menge von durchschnittlich 9 Mikrogramm Diacetyl in den Liquids festgestellt. 33 der 51 Liquids hingegen waren entweder frei von Diacetyl oder lediglich minimal mit 2,3 Milligramm belastet.
Um herauszufinden, ob diese Menge gefährlich ist, muss man einerseits wissen, wie viel man davon aufnehmen muss, um an BO zu erkranken. Und andererseits lohnt es sich zu prüfen, wie viel davon man in anderen chemischen Verbindungen aufnimmt.
Und da die meisten Dampfer früher Raucher waren, bietet sich die Frage nach dem Unterschied zwischen Zigarette und E-Liquid an.
Der Diacetylvergleich zwischen Zigarette und E-Zigarette
Diacetyl findet sich auch in Zigaretten. Dabei enthält der einer Tabakzigarette ca. 301 bis 433 µg Diacetyl.6 Auf ein Päckli mit 20 Zigaretten hochgerechnet, nimmt ein durchschnittlicher Raucher am Tag also 600 bis 800 mg Diacetyl auf. Demgegenüber steht der Durchschnittswert von 9 mg bei einer E-Zigarette.
Aufgrund dieser Zahlen sowie nach wissenschaftlichen Erkenntnissen besteht kein Zusammenhang zwischen Diacetyl und dem Ausbruch der sog. Popcorn-Lunge.
Sicherheit geht vor
Wer sich aber dennoch bedroht fühlt von E-Liquids, hat es in der Hand, das Risiko zu minimieren: lassen Sie sich beraten und lesen Sie die Deklaration der Inhaltsstoffe. Dies gilt vor allem bei amerikanischen Liquids mit irgendeiner Form von Buttergeschmack. Auch in den USA hat man die Zeichen der Zeit erkannt und die meisten Hersteller verwenden dort kein Diacetyl mehr. Dennoch empfiehlt es sich, zu prüfen, ob ein Liquid diesen Zusatzstoff enthält.
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